Der politische Missbrauch des Fußballs
Die Liquidation des DFB und die Verstaatlichung des Fußballs waren Teil der allgemeinen Mobilisierung, mit der das NS-Regime Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland auf den als unvermeidlich erachteten "Krieg um Lebensraum" einzustimmen versuchte. Denn ab 1936 dienten Fußballländerspiele zunehmend den außenpolitischen Zielsetzungen und damit auch den Kriegsvorbereitungen des NS-Regimes: Über die Durchführung von Länderspielen sollten Kontakte zu anderen Staaten aufgenommen oder intensiviert, das freundschaftliche Verhältnis zu gleichgesinnten Regierungen demonstriert und die Stimmung anderer Völker zu Gunsten des "Drit
ten Reiches" beeinflusst werden.
Fußball im dritten Reich
Donnerstag, 7. Juni 2012
Montag, 16. April 2012
Der DFB vor der Spaltung
Als Adolf Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde, stand der DFB wegen der Berufsspielerfrage vor der Spaltung. Auf der einen Seite standen große Vereine wie Eintracht Frankfurt, Bayern München, die Spielvereinigung Fürth, der VfB Stuttgart, der Karlsruher FV und der VfR Mannheim, die mit ihrem Austritt aus dem DFB drohten, falls sich der Dachverband weiterhin weigern sollte, den Berufsfußball zu erlauben, auf der anderen Seite befanden sich der DFB und die kleinen Vereine, die auf den Erhalt der Steuerprivilegien zur Finanzierung des breiten, aber unwirtschaftlichen Amateurbereiches angewiesen zu sein glaubten. Ihnen war die besondere Problematik der großen Clubs insofern fremd, als sie sich nicht mit den finanziellen Ansprüchen der Spitzenkicker auseinander zu setzen hatten, für deren heimliche Bezahlung aus schwarzen Kassen die verantwortlichen Vorstände teilweise strafrechtliche Konsequenzen in Kauf nehmen mussten.
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